grätschen statt ballestern

welche spieler werden von allen geliebt. die grätscher. welche spieler werden von allen kritisiert. die individualisten, die dribbler. ja, das sind meist spieler die selten, wenn überhaupt, grätschen. aber ist diese bewertung im sinne der nachwuchsarbeit die richtige?
darüber lässt sich trefflich streiten. sicher ist nur, dass die grätscher den österreichischen fussball noch nie sehr weit gebracht haben.

wann hatte österreich sein glorreichen zeiten? genau. wenn ausreichend ballesterer, technicker und individualisten am werk waren.
prohaska war alles andere als ein grätscher. krankl, polster, herzog vielleicht? und da wären noch viele zu nennen. sicher, die mischung muss stimmen - keine frage. aber aktuell gibt es kaum spieler, die im 1:1 international gut aussehen.
und aktuell entzweit ein spieler wie arnautovic die nation. zum vergleich: in holland wird dieser junge mann als riesen talent bewertet ...

und im nachwuchs? spiel ab, nicht dribbeln - das sind die kommentare, die allerorts zu hören sind. geh 1:1, trau dich, spiel ihn aus scheinen den 10 geboten zu widersprechen.

aber wann, wenn nicht in jungen jahren, sollen fussballer diese tugenden lernen? wenn sie in die kampfmannschaften aufgenommen werden?

hier muss die einstellung zu unserem spiel und unserer entwicklung von kinder grundlegend geändert werden. das bedarf einer breiten aufklärung bei trainern, eltern und auch den kindern selbst.

unser fussball ist geprägt von ergebnisorientiertem denken und katholischen werten. wer dribbelt und den ball verliert, nimmt schuld auf sich. warum nicht, wer dirbbelt ist mutig, übernimmt verantwortung, ist kreativ, anders ... mit dieser form des individualismus haben wir probleme. andererseits sind alle von den ronaldos und messis begeistert. ein unverständlicher widerspruch.
kindern lernen schuld - und wer schnell abspielt, geht das risiko der schuld erst gar nicht ein. bravo! und zur nachahmung überhaupt nicht empfohlen!